Ursprung und EntwicklungAls Grundlage für die Entwicklung der Craniosacral Therapie dienten die Forschungen des Osteopathen William G. Sutherland. Dieser hatte in den zwanziger Jahren entdeckt, dass die verschiedenen durch Nähte miteinander verbundenen Teile des Schädels sich in dauernder rhythmischer Bewegung befinden, welche durch die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit ausgelöst wird. In den siebziger Jahren untersuchte der amerikanische Arzt John E. Upledger den Einfluß des craniosacralen Systems und entwickelte die heutigen Behandlungstechniken. Er entdeckte auch, dass sich nicht nur Schädel und Kreuzbein, sondern der ganze Körper des Menschen bedingt durch den craniosacralen Rhythmus, in einer wellenförmigen Bewegung des Öffnens und Schließens befindet.
Das Craniosacrale System (CSS)
Der Schädel und die Wirbelsäule sind von innen mit Membranen ausgekleidet, die aus den Hirn- und Rückenmarkshäuten gebildet werden. Darin befindet sich das Hirnwasser (Liquor), das Gehirn und Rückenmark umfließt und das sich in einer permanenten rhythmischen Pulsation befindet. Es dient als Stoßdämpfer dem Schutz unseres Nervensystems und spielt eine wichtige Rolle bei der Versorgung und dem Schlackenabtransport unseres Biocomputers.
Das Cranio-Sacrale-System „CSS“ unterhält enge Wechselbeziehungen sowohl zum Nerven-, Gefäß- und Lymphsystem, wie auch zum Hormon-, Atmungs-, Muskel- und Skelettsystem. D.h., dass Krankheit oder Fehlfunktion die rhythmische Harmonie und den Fluss des „CSS“ beeinflussen, aber auch Störungen im „CSS“ zwangsläufig schwerwiegende und oft schädigende Auswirkungen auf alle Körpersysteme haben können.
Wirkung
Craniosacral-Therapie ist eine feine tiefgreifende Körperarbeit die auf allen Ebenen des menschlichen Seins ausgleichend und harmonisierend wirkt. Sie ist eine sehr sanfte alternativmedizinische manuelle Behandlungsform, die ihre Ursprünge in der Osteopathie hat.
Es wird meist nur mit einem Druck von 2 – 20 Gramm gearbeitet. Durch die sanften Techniken werden hauptsächlich diejenigen Hindernisse im System gelöst, die zu stark sind, um von den normalen, sich selbst korrigierenden physiologischen Kräften überwunden zu werden. Mit anderen Worten werden die autoregulierenden Kräfte dieses Systems verstärkt.
Störung des craniosacralen Rhythmus (CSR)
Der CSR kann durch Krankheiten, Verletzungen und seelischen Schocks gestört werden. Mit der Zeit können solche Störungen im CSR selbst zum Auslöser von Erkrankungen werden. Diese können von Störungen im Bewegungsapparat, Herz-Kreislauf System, Nervensystem, bis zu Beeinträchtigungen im Emotionalen und Seelischen reichen. Schockerlebnisse körperlicher und seelischer Art können als eine Art "energetische Erinnerung" im Körper gespeichert, vom Organismus isoliert und für lange Zeit abgekapselt werden. Daraus können wiederum Blockaden, für die meisten als Verspannungen wahrnehmbar, im craniosacralen System entstehen.
Wie wird behandelt?
Während der Behandlung, die ca. eine Stunde dauert, liegt der Patient entspannt auf der Liege. Der Therapeut ertastet mit geübten Händen Störungen im „CSS“ und löst dann Verhärtungen im Bindegewebe. Es werden Funktionsstörungen im Duramembransystem erkannt und behoben, wenn nötig Gelenke, Becken und Kreuzbein auf sanfte Weise korrigiert, sowie am Kopf und Kiefergelenk gearbeitet. Dies kann eine positive Auswirkung auf das gesamte System sowie den Bewegungsapparat haben und neben der Vergrößerung der Beweglichkeit des Gewebes, zur Erhöhung der Vitalität und Aktivierung der Selbstheilungskräfte führen.
Ein kleiner Auszug der Anwendungmöglichkeiten:
Das Craniosacrale-System steht in enger Wechselbeziehung zu allen anderen Systemen im Körper und ein Ausgleich bzw. die Harmonisierung im craniosacralen System kann sich somit immer auch auf den ganzen Körper auswirken. Selbst die Fähigkeit mit Stress umzugehen, in der heutigen Zeit besonders wichtig, wird verbessert.
Aus diesem Grund ist die nachfolgende Liste auch nur ein kleiner Auszug der Anwendungsmöglichkeiten.
- chronische und akute Schmerzzustände
- Wirbelsäulen- und Gelenkserkrankungen
- Kopfschmerzen/Migräne
- Hör- und Sehstörungen/Tinnitus
- Stress und dessen Folgeerscheinungen
- seelische Störungen
- Depression/Burnout-Syndrom
- Erschöpfungszustände
- Schlafstörungen
- Funktionsstörungen des Vegetativums
- Stärkung des Immunsystems
- Verdauungsprobleme
- Menstruations-/Klimakteriumsbeschwerden
- Nachsorge nach Schlaganfall/Schädel-Hirn-Trauma
- Schleudertrauma/Rehabilitation nach Unfällen
- Schockzustände
- Schwangerschaftsbegleitung/Geburtsvorbereitung
Bei Kindern und Säuglingen:
- Geburtstrauma
- Nachsorge nach Kaiserschnitt,Saugglocken-, Zangengeburt
- Koliken/Verdauungsprobleme
- „Schreibabys“
- Torticollis (Schiefhals)
- Entwicklungsstörungen
- Hyperaktivität
- Konzentrationsstörungen