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Der große Wert von Umarmungen

Steffi Hellmann • 16. Oktober 2020

Der Große Wert von Umarmungen 

Hände schütteln und Umarmungen gehörten bislang ganz selbstverständlich zu unserem Alltag.

Durch die Maßnahmen um das Coronavirus Covid19 in seiner Ausbreitung einzudämmen, hat sich dies geändert. Abstandhalten ist auf der einen Seite eine der effektivsten Maßnahmen gegen Corona und auf der anderen Seite die Maßnahme, die uns am schwersten fällt umzusetzen.

Warum ist das Abstandhalten so schwierig für uns Menschen?

Jeder Mensch ist auf Beziehungen angewiesen, keiner kann für sich alleine existieren. Ein wichtiger Bestandteil dieser sozialen Bindungen sind Berührungen. Wir brauchen körperliche Nähe für unsere Gesundheit.

Jeder Mensch braucht Bindung. Unser Gehirn schüttet bei sozialen Bindungen, Berührungen und Sex das Hormon Oxytocin aus. 

Oxytocin

Am bekanntesten ist allerdings der Einfluß von Oxytocin in Zusammenhang mit der Geburt.

Oxytocin wird von der Hirnanhangdrüse ausgeschüttet. Es reguliert den Blutdruck und den Cortisolspiegel im Körper und steigert unser Wohlbefinden.

Gleichzeitig steuert es als Neurotransmitter die Aktivität bestimmter Nervenzellen.

Oxytocin stärkt das Vertrauen in andere Menschen und in das eigene Handeln, was das Selbstbewusstsein stärkt und einen vertrauteren Umgang mit anderen ermöglicht. Es wirkt Stress und Angst reduzierend, wir entspannen uns. Das Belohnungssystem wird aktiviert, was uns ein gutes Gefühl gibt. Bei Mäusen ist es sogar in der Lage traumatische soziale Erfahrungen auszulöschen.

Virginia Satir (1916-1988) war eine bedeutende US-amerikanische Psychotherapeutin und Familientherapeutin. Sie formulierte die Wichtigkeit der körperlichen Berührung durch Umarmung für unser Wohlbefinden wie folgt:


„Wir brauchen 4 Umarmungen am Tag, um zu überleben. Wir brauchen 8 Umarmungen am Tag, um uns selbst zu versorgen und wir brauchen 12 Umarmungen am Tag, um zu Wachsen.“


Berührungen sind also sehr wichtig für uns Menschen. Sie sind emotionale Nahrung, die ein jeder von uns braucht, um seine Bindung und Verbundenheit zu festigen und wahrzunehmen.

Gleichzeitig ist es ein ausgezeichnetes Kommunikationsmittel und wunderbare Möglichkeit, den Menschen, die uns wichtig sind, Liebe und Zuneigung zu schenken. Ihre Seele zu berühren und uns berühren zu lassen.

Manchmal ist es eine kleine Geste, mit der wir so viel Kraft und Trost spenden oder empfangen können.

Viele Menschen leben in der heutigen Zeit allein. Es ist immer wieder die Rede von der Singlegesellschaft. Alle Altersgruppen sind davon betroffen, nicht nur die Alten Leute. 

Diese Menschen treffen die Abstandsgebote besonders hart, denn zum alleine Leben kommt nun noch das Gefühle der Einsamkeit hinzu. Ohne Berührung, ohne das bislang selbstverständliche Händeschütteln kann es dazu kommen, das diese Menschen sich als nicht mehr dazugehörig und ausgeschlossen empfinden. Das wiederum ist der Nährboden für Depressionen, Angststörungen und andere psychische Erkrankungen. Auch für Trauma Patienten oder an Demenz erkrankten ist es gerade eine schwierige Zeit, die zu einer Symptom Verschlechterung führen kann.



Wie also den Mittelweg finden, wenn es ihn gibt?

Auf der einen Seite unser Bedürfnis nach Nähe und Berührung zu erfüllen und auf der anderen Seite nicht sich oder andere mit Covid 19 zu infizieren?

Ein jeder kann sich natürlich selbst in den Arm nehmen und dabei leicht hin und her wiegen. Auch wenn es kein kompletter Ersatz für eine Umarmung durch einen anderen Menschen ist, tut es uns doch gut. 

Nutzen Sie gute Öle oder Cremes nicht nur um Ihre Haut zu pflegen, sondern auch um die eigene Berührung zu genießen.

Glücklich darf sich schätzen, wer ein Haustier hat und dieses mit regelmäßigen Streicheleinheiten verwöhnen darf. 

In die Natur gehen und Bäume umarmen oder sich an sie anlehnen kann eine weitere Option sein.

Zum Glück sind Massagen und Physiotherapeutische Maßnahmen auch weiterhin möglich. Die meisten kennen und schätzen den Wert dieser Form der therapeutischen Berührung, die nicht nur Muskeln und Blockaden lockert.

Auch durch Meditation wird vermehrt Oxytocin und Wohlbefinden ausgelöst.

Ebenso, wenn wir uns mit Dingen beschäftigen, die wir lieben oder unsere Sinne positiv aktivieren, durch gute Musik, gutes Essen, angenehme Düfte, schöne Blumen, Bilder und vieles andere mehr.


Doch am Wichtigsten bleibt für uns Menschen die soziale Interaktion. Wir sind auf diese Beziehungen angewiesen und können nicht ohne. Wir leben in wechselseitiger Abhängigkeit. Alles was wir tun wirkt auch wieder auf uns selbst zurück.


Pflegen Sie Freundschaften und Bekanntschaften, telefonieren oder chatten Sie, wenn ein persönliches Treffen nicht möglich ist. Bleiben Sie mit ihrem Umfeld in Kontakt!


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von Steffi Hellmann 4. April 2020
Prolog... Lange habe ich gezögert, diesen Beitrag zu schreiben. Alle Informationskanäle übertreffen sich in diesen Wochen mit Berichten über die Corona Pandemie und natürlich haben auch die Verschwörungstheoretiker Hochkonjunktur. Und doch scheint es, dass alle Seiten etwas gemeinsam haben... Alle Berichte erscheinen mir etwas unvollständig und einäugig. So kennen wir zum Beispiel die Zahl der Infizierten, aber nicht die Zahl der gesamt Getesteten oder gar der genesenen Menschen. Wieviele Menschen ohne große Symptome das Virus in sich tragen wissen wir auch nicht, da insgesamt zu wenig getestet wird.... Wieviel sind denn unsere jetzigen Hochrechnungen und Statistiken tatsächlich Wert? Und wann werden wir wieder einen normalen Alltag und Miteinander haben? Wird es das überhaupt in absehbarer Zeit geben, und wie wird das dann umgesetzt?..... Die Fragen übertreffen definitiv noch unser Wissen dazu. Fakt ist, da ist ein neuartiges Virus, das unser Immunsystem noch nicht kennt. Menschen erkranken daran und viele sind auch daran oder als Folge davon verstorben. Falsch ist, wenn behauptet wird, wir können nichts tun. Natürlich können wir Einfluß nehmen, in dem wir zum Beispiel unser Immunsystem stärken und die Hygiene Regeln befolgen und umsetzten. Und genau zu dem letztgenanten möchte ich Ihnen hier im folgenden ein paar Anregungen geben...
von Steffi Hellmann 6. September 2019
Wenn die Seele durch etwas überfordert wird, können noch bis zu vielen Jahren später so genannte Traumafolgestörungen auftreten. Doch diese Beschwerden treten nicht zwangsläufig nach einem Schlimmen Ereignis auf. Während die einen die Geschehnisse nach einiger Zeit verarbeiten und danach ihr Leben „weiterführen“, leiden andere auch Jahre nach dem Ereignis noch daran oder werden von Flashbacks (plötzliche Erinnerungen) heimgesucht. Die innere Wahrnehmung des Erlebten scheint dabei einen großen Einfluss darauf zu haben, ob es zu einer Verarbeitung kommt oder der Betroffene eine Traumafolgestörung entwickelt.
28. August 2019
Poetry Slam - 20 Jahre Naturheilpraxis Steffi Hellmann Im Mai 1999 habe ich meine Praxis in Oschersleben eröffnet. Viele Patientinnen und Patienten haben in dieser Zeit in der Naturheilpraxis Steffi Hellmann Hilfe und Unterstützung in gesundheitlichen Fragen gesucht und gefunden. Mittlerweile befindet sich meine Praxis in Freiburg, aber in regelmäßigen Abständen habe ich auch noch immer Sprechstunden in Oschersleben. Einer meiner Patienten hat das Zwanzigjährige Bestehen meiner Praxis zum Anlass genommen, und seine Sicht und Erfahrung in künstlerischer Form eines Poetry Slam zum Ausdruck gebracht. Mit seinem Einverständnis soll dieser Text hier in Auszügen wiedergegeben werden. Danke.
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